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Salzburger Erklärung

Salzburger Erklärung

 

Die Salzburger Erklärung zur partizipativen Entscheidungsfindung

Im Dezember 2010 nahmen 58 Personen aus 18 Ländern am Salzburg Global Seminar teil, um zu erörtern, welche Rolle Patienten bei Entscheidungenüber ihre eigene Gesundheit spielen können und sollen. Die nachfolgend aufgeführten Teilnehmer haben eine Erklärung verabschiedet, die Patienten und Ärzte dazu aufruft, als Co-Produzenten von Gesundheit an einem Strang zu ziehen.

Wir rufen Ärzte dazu auf,

· anzuerkennen, dass es ihre ethische Pflicht ist, wichtige Entscheidungen zusammen mit ihren Patienten zu treffen

· einen wechselseitigen Informationsfluss anzuregen und ihre Patienten zu ermutigen, Fragen zu stellen, ihre

Lebensumstände zu erklären und ihre persönlichen Präferenzen zum Ausdruck zu bringen

· genaue Informationen über Behandlungsalternativen, deren Unwägbarkeiten, Nutzen und mögliche Folgeschäden

entsprechend den Grundsätzen guter Risikokommunikation zu vermitteln

· die Informationen auf die individuellen Bedürfnisse von Patienten zuzuschneiden und ihnen genügend Zeit zu lassen,

ihre Wahlmöglichkeiten abzuwägen

· anzuerkennen, dass die meisten Entscheidungen nicht sofort getroffen werden müssen, und Patienten und deren

Familien Zeit, Ressourcen und Unterstützung für ihre Entscheidungsfindung zu geben.

Wir rufen Ärzte, Forscher, Verleger, Journalisten und andere Akteure dazu auf,

· sicherzustellen, dass sie Informationen herausbringen, die klar, evidenzbasiert und aktuell sind, und dass sie Interessenskonflikte offen legen.

Wir rufen Patienten dazu auf,

· sich zu trauen, Bedenken und Fragen offen zu äußern und deutlich zu machen, was für sie wichtig ist

· zu erkennen, dass sie ein Recht darauf haben, an ihrer Versorgung gleichberechtigt mitzuwirken

· qualitativ hochwertige Informationen zu Gesundheitsfragen zu suchen und zu nutzen.

Wir rufen politische Entscheidungsträger dazu auf,

· politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die die partizipative Entscheidungsfindung und deren Messung als Anreiz zur Verbesserung fördern

· durch Gesetzesänderungen die Entwicklung von Fähigkeiten und Instrumenten zur partizipativen Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Warum?

Ein großer Teil der Versorgung wird gemäß den jeweiligen Fähigkeiten und der Bereitschaft der Ärzte erbracht, eben diese Versorgung bereitzustellen. Nicht immer entspricht sie den allgemein anerkannten Standards oder geht auf die Wünsche und Präferenzen der Patienten ein.

Ärzte erkennen häufig nur unzureichend, wie groß der Wunsch von Patienten nach Beteiligung ist, um ihre gesundheitlichen Probleme zu verstehen, für sie zur Verfügung stehende Behandlungsalternativen zu kennen und Entscheidungen auf Grundlage ihrer persönlichen Präferenzen zu treffen.














Viele Patienten und deren Familien erleben es als schwierig, bei Entscheidungen über ihre eigene Gesundheitsversorgung einen aktiven Part zu übernehmen. Manche scheuen sich davor, das Handeln von Ärzten und anderem Gesundheitspersonal zu hinterfragen. Viele haben nur begrenzte Kenntnisse über das Thema Gesundheit und gesundheitliche Einflussfaktoren und wissen nicht, wo sie Informationen bekommen können, die klar, vertrauenswürdig und leicht verständlich sind.

Salzburg Global Seminar: The Greatest Untapped Resource in Healthcare? Informing and Involving

Patients in Decisions about Their Medical Care, 12. - 17. Dezember 2010 (Session 477)

Weitere Informationen: http://www.SalzburgGlobal.org/go/477

TEILNEHMER: Robinah N. Alambuya, Shayma Ali, Kathi Apostolidis, Molly T. Beinfeld, Sanjay R. Bijwe, Paulina Bravo, William Brocklehurst, Rachel Davis, “e-Patient Dave” deBronkart, Anubhav Dhir, Carole R. Dodd, Marie-Anne Durand, Simon Eaton, Marjan Faber, Christine M. Fisler, Peg A. Ford, Marion Grote Westrick, Dance Gudeva Nikovska, Mark A. Hendy, Carole Johnson, Robert Johnstone, Steven Laitner, Lydia S. Lam, Daniel M. Lee, Holly F. Lynch, Parag C. Mankeekar, Lairumbi M. Mbaabu, Layla McCay,Marco Monti, Benjamin W. Moulton, Tendani C. Muthambi, Jenniffer T. Paguio, Tessa Richards, Nadia N. Sawicki, Medha S. Talpade Ruth Tunick, Eckhard Volbracht, Bruce H. Wade, Richard M. Wexler, Biao Xu. REFERENTEN : Michael Barry, Kate Clay, Angela Coulter, Jennifer Dixon, Susan Edgman-Levitan, Glyn Elwyn, Gerd Gigerenzer, Carol Mangione, Ray Moynihan, Albert Mulley, GarySchwitzer, Anne Stiggelbout, John Wennberg. MITARBEITER: Kathrin Bachleitner, John Lotherington, Sinja Strangmann.